Buch über Überleben eines Kindes - Für seinen Mut wurde der Bündner Autor Philipp Gurt in der Kategorie "Emotionen" ausgezeichnet.

NZZ.CHEin zweites Mal Opfer sein? Nein, danke - Die fremdplatzierten Kinder der Unterschichten: Sie waren im 20. Jahrhundert die Sündenböcke der prosperierenden Schweiz. - Die Placierungen waren, rein formal gesehen, legal, wurden aber kaum kontrolliert. So konnten viele Aufseher machen, was sie wollten. Manche lebten ihren Sadismus aus.

BLICK.CHKaum Kraft ein Gesuch zu stellen - Warum sich viele nicht melden, ist nun wissenschaftlich untersucht worden. Die Gründe seien vielfältig, teilte die vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen Versorgungen (UEK) am Donnerstag mit. Mit Sicherheit falsch wäre es, aus der Gesuchszahl zu folgern, dass es weniger Opfer gebe als angenommen.

UEKAmbivalenz des Angebots «Solidaritätsbeitrag»: Aus den Interviews wird deutlich, dass es den Betroffenen im Zuge der laufenden Aufarbeitung zu FSZM nicht ausschliesslich oder primär um eine finanzielle Entschädigung geht, sondern um eine Rehabilitierung der Opfer und um eine Bestrafung der Täter bzw. der Verantwortlichen. Genau dieses zentrale Bedürfnis vieler Betroffener kann mit dem Solidaritätsbeitrag jedoch nicht befriedigt werden. Im Gegenteil: Bei manchen Betroffenen dominiert gar das Gefühl, dass mit der Auszahlung eines Solidaritätsbeitrags letztlich die Schuld der Täter gesühnt wird, ohne irgendwelche Konsequenzen zu haben.

SRF.CHWarum verzichten offenbar so viele auf einen Solidaritätsbeitrag? Das Couvert ist beschriftet, abgeschickt ist es noch nicht. Walter Emmisberger ringt noch mit seinem Entscheid. Dass die Betroffenen gefragt werden, ob man bei den Behörden weitere Informationen über sie einholen kann, stört den 61-Jährigen: «Dadurch schrecken viele davor zurück, ein Gesuch einzureichen. Sie wollen nicht, dass alles noch einmal aufgewühlt wird.» «Es geht auch um meine Familie, wenn ich einmal nicht mehr da bin.» Emmisberger macht sich Sorgen um den Datenschutz.

Radio TOPNur ein Drittel aller Verdingkinder fordert Solidaritätsbeitrag ein Warum sich viele nicht melden, ist nun wissenschaftlich untersucht worden. Die Gründe seien vielfältig, teilte die vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen Versorgungen (UEK) am Donnerstag mit. Mit Sicherheit falsch wäre es, aus der Gesuchszahl zu folgern, dass es weniger Opfer gebe als angenommen.

Betroffene Urner schweigen - «Auch im Kanton Uri gab es tragische Fälle, die auf eine repressive Sozialpolitik zurückzuführen sind», weiss Historikerin Tanja Rietmann.

Medienmitteilung: Forschungserkenntnisse zur Anzahl Solidaritätsbeitragsgesuche von Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen – In zwei Working Papers publizieren die Unabhängige Expertenkommission (UEK)Administrative Versorgungen und ein Forschungsteam aus dem Sinergia-Projekt „Placing Children in Care 1940-1990« Forschungserkenntnisse zur Anzahl Solidaritätsbeitragsgesuche von Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen. Gestützt auf biografische Interviews mit Betroffenen weisen die beiden Forschungsprojekte auf Herausforderungen und Schwierigkeiten hin, die mit der Einreichung eines Gesuchs verbunden sind.

Verdingkind Eduard Blaser (84) kam mit zwölf Jahren ins Heim – 25'000 Franken für ein geraubtes Leben

TAGESANZEIGER.CHKatholische Kirche schaltet bei Übergriffen die Justiz oft nicht ein – Viele Missbrauchsfälle werden in der Schweiz nur kirchenintern untersucht – aus Rücksicht auf die Opfer. Strafverfolger fordern eine Änderung.

SRF.CHBeat Gnädinger Staatsarchivar des Kantons Zürich «Oft sind es eine ganze Reihe von Institutionen, die in solche Lebensläufe hineingepfuscht haben.»

"Ir Chischte": Als rebellische Jugendliche weggesperrt – Nach einer Heimkarriere landete Erna Eugster 1968 - noch keine 16 Jahre alt - erstmals im Gefängnis. Die Installation "Ir Chischte" im Berner Kornhausforum lässt erahnen, was es heisst, als rebellische Jugendliche weggesperrt zu werden. Die Ausstellung dauert vom 13. bis 28. Januar.

BEOBACHTER.CHMissbrauch - Die katholische Kirche mauert – Seit mehr als zwei Jahren wartet Missbrauchsopfer Walter Nowak auf eine Reaktion von der katholischen Kirche. Doch nichts passiert.

BLICK.CHBischof bittet Opfer um Vergebung - Zehn Pädo-Priester im Wallis identifiziert - Drei der Priester leben heute noch. Identifiziert wurden die Priester aufgrund von Zeugenaussagen von rund zehn Opfern, die sich beim Bistum Sitten letztes Jahr gemeldet haben.

SUEDOSTSCHWEIZ.CHAb sofort fliesst das Geld - Noch diesen Monat erhalten in der Schweiz 366 Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen 25 000 Franken als Solidaritätsbeitrag aus dem nationalen Fonds. – In diesen hat der Kanton Glarus 150 000 Franken eingezahlt. In Glarus hatte die Regierung im März 2013eine kantonale Anlaufstelle für ehemalige Heim- und Verdingkinder geschaffen. Bei Langlotz gemeldet haben sich bis Ende September des letzten Jahres 43 von ihnen. Von den gesamtschweizerisch bisher 4310 bekannten Opfern erhalten nun jene 366 als Ersteden einmaligen Solidaritätsbeitrag, die schwer krank oder über 90-jährig sind. Alle anderen prioritären Gesuche sollen im Lauf des Jahres bearbeitet werden, bis EndeMärz 2021 will das BJ alle Zahlungen abgeschlossen haben.