Behördliche Massnahmen gegenüber Erwachsenen und Minderjährigen – in der Öffentlichkeit bekannt als Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen – erfolgten vor 1981 als Teil des staatlichen Fürsorge- und Vormundschaftswesens nach kantonalen Praxen und mit kaum existenten Verfahrensrechten. Die Massnahmen führten immer wieder zu Eingriffen in das Leben Betroffener. Bundesrat und Parlament anerkennen heute das Leid, das Betroffenen durch die Missachtung von Grundrechten zugefügt wurde.

Das NFP 76 ergänzt die Arbeiten der vom Bundesrat 2014 eingesetzten unabhängigen Expertenkommission «Administrative Versorgungen», die vor allem die Geschichte administrativer Versorgungen untersucht.

Wie kam es zum NFP 76? (siehe S. 21)
Wichtigste Anliegen und Forderungen der Betroffenen am RT vom 13. Juni 2017​​​​​​​

Porträt NFP 76 «Fürsorge und Zwang»

Erste Ergebnisse des NFP 76 in Buchform erhältlich

Seit dem 15.03.2024 liegen drei Bücher in Deutsch und Französisch vor, die die Ergebnisse der Forschungsprojekte des NFP 76 enthalten. Sie sind im Buchhandel erhältlich oder gratis zum Download verfügbar.

Download Band 1 «Zwischen Schutz und Zwang»
Textausschnitt: Seit 2000 wurde die Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen verstärkt aufgearbeitet. Gnädinger and Rothenbühler (2018) sprechen in dieser Hinsicht von einer «stattlichen Forschungskonjunktur» in der Schweiz. Die Forschungsergebnisse, aber auch die Stimmen von Betroffenen, die sich zunehmend öffentlich zu Wort meldeten, machten die Missstände der Fürsorgepraxis und der Institutionen sowie das den Betroffenen widerfahrene Leid öffentlich sichtbar (exemplarisch Biondi, 2003; …
Download Band 2 «Diffuse Verantwortlichkeiten»
Download Band 3 «Schicksale der Fremdplatzierung»

 

Seit dem 16.05.2024 liegt das Buch mit dem Titel: «Synthese liegt vor: NFP 76 identifiziert Baustellen in der Schweizer Sozialpolitik»
Textausschnitt: Das NFP 76 ist Teil der politischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vergangenheit, die in den 2000er-Jahren auf Druck Betroffener und von Aktivist:innen einsetzte. 2010 bat der Bundesrat die Gruppe der administrativ Versorgten um Entschuldigung … 

Zum Beitrag 
Download Synthese NFP 76 (PDF)

Abschluss des Forschungsprogramms «Fürsorge und Zwang


24. Mai 2024 – Der Abschluss des Forschungsprogramms «Fürsorge und Zwang – Geschichte, Gegenwart, Zukunft» ist der zweite und damit vorläufig auch der letzte Meilenstein, den der Bundesrat mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Thematik erreichen wollte.

Rede von Bundesrat Beat Jans – Es gilt das gesprochene Wort. 

 

Bundesrat Beat Jans, Dr. h.c. Ursula Biondi, Prof. Dr. Alexander Grob
Prof. Dr. Alexander Grob, Präsident Leitungsgruppe NFP 76 und Dr. h.c. Ursula Biondi, Zeitzeugin & Vorkämpferin der Opfer FSZM / administrativ Versorgten vor 1981