«Vergiss nicht, dass du ein armes Kind bist»

Der Fall Flaach zeigte auf, wie schlecht der Ruf von Kinderheimen ist. Er stammt aus Zeiten, als Heimleiter noch Könige und Kinder rechtlos waren

 

Verdingkinder - Internetplattform für Lebensgeschichten - Die Universität Zürich will die mündlichen Erzählungen veröffentlichen.

Damit ihre Schicksale öffentlich lesbar werden, sollen ehemalige Verdingkinder ihre autobiografischen Erinnerungen direkt auf eine Internet-Plattform schreiben. Betroffene, die ihre Geschichte nicht selbst am PC schreiben können, aber ihr Leben gerne erzählen würden, erhalten Hilfe von Studierenden.

 

Ethik-Präsident relativiert fragwürdige Medikamentenversuche
Wie sagte Klaus Dörner (81), Mediziner, Sozialpsychiater und Autor zahlreicher Standardwerke zu Psychiatrie und Ethik im «Beobachter»?

«Den allermeisten Psychiatern waren die neuen ethischen Standards der Helsinki-Deklaration egal».

 

SRF- Radio - Echo der Zeit - Der Psychiater Roland Kuhn starb 2005. Zwischen 1950 und

Mitte der 1970er-Jahre führte Kuhn in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen an über 1600 Menschen klinische

Tests durch - ohne deren Einwilligung.

«Der Beobachter» machte den Fall publik. Der Kanton Thurgau will die Geschichte nun wissenschaftlich aufarbeiten.

 

Die Wiedergutmachungsinitiative ist auch international und im Netz ein Thema. Public History Weekly titelt: «Zeit für Wiedergutmachung»

 

Thurgovie - Une Suissesse placée de force indemnisée

Pour la première fois en Suisseune personne placée de force durant son enfance se voit indemnisée pour la disparition de son compte d'épargne 62 ans plus tard.

 

Die Zustände in den Strafanstalten, in welche gleichzeitig auch Administrativ Versorgte (ohne Gerichtsurteil) jahrelang eingesperrt werden konnten, harren für jede einzelne dieser Institutionen (Bellechasse, Realta, Bitzi, Kaltbach, Schachen Deinigen, diverse Arbeitskolonien, etc.) der Forschung. Viele Akten wurden beseitigt. Umso wichtiger sind die Aussagen von Zeitzeugen, insbesondere von ehemaligen Insassen und Insassinnen und somit Opfern dieser Zustände, die als Vollzug von Recht und Ordnung galten, oft aber von Willkür, Demütigung und Sadismus geprägt waren. Die Zwangsarbeit diente zudem der Kostenersparnis.

 

Das erste Mal bekommt ein Verdingkind sein Geld zurück.

Renata Nydegger (73) hat ihr verschollenes Vermögen wieder. Nicht zuletzt wegen des Artikels im SonntagsBlick, der ihre Geschichte aufnahm.

 

Fürsorgerische Zwangsmassnahmen: Der lange Weg zur Wiedergutmachung

 

Traumata in der Kindheit ruinieren die Gesundheit - Vernachlässigung, seelisch kranke oder alkoholsüchtige Eltern:

Wer als Kind belastende Situationen erlebt, spürt die Folgen oft noch im Erwachsenenalter.

 

Die Walliser Sozialdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten sucht nach Gründen:

«Opfer haben kein Vertrauen in Behörden»

 

Wiedergutmachung - 300 Millionen Franken für administrativ Versorgte
Der Bundesrat will die Anliegen der Wiedergutmachungsinitiative zumindest teilweise erfüllen. Die Initianten sprechen von einem «Meilenstein». Vor einem allfälligen Rückzug der Initiative müsse das Parlament aber erst Farbe bekennen.

 

Bis zu 300 Millionen Franken für Fürsorgeopfer Die Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen sollen mit bis zu 300 Millionen Franken entschädigt werden.

 

Indirekter Gegenvorschlag zur Wiedergutmachungsinitiative

 

Eidgenössische Volksinitiative «Wiedergutmachung für Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen (Wiedergutmachungsinitiative)» zustande gekommen