Und nun ist es nun so, dass die meisten Opfer bereits verstorben sind. Viele sind

in der Folge ihrer psychischen und physischen Misshandlungen eben nicht sehr alt geworden


Thomas Huonker: Es ist gut, dass die verbliebenen Opfer ermutigt werden, sich zu

melden. Schamgefühle sind aber über Jahrzehnte hinweg geschürt worden. Wenn nun die Zahl der Opfer, die

eine Abgeltung erhalten, dennoch niedriger als erwartet bleibt, könnte der Kanton Zürich eventuell ganz

billig davonkommen. Das wäre nicht angemessen, sondern ein übles Sparmanöver an denen, an welchen immer

schon gespart wurde. Diese Zahlungen erfolgen erst sehr lange nach der ebenfalls sehr späten Einsicht

der Behörden in die Menschenrechtswidrigkeit der administrativen Versorgungen, die1981 anlässlich der

Abschaffung der Versorgungsgesetze konstatiert wurde. Es braucht erst einen langen Kampf der Opfer. Und

nun ist es nun so, dass die meisten Opfer bereits verstorben sind. Viele sind in der Folge ihrer

psychischen und physischen Misshandlungen eben nicht sehr alt geworden. Wenn sich nun aber nur noch

wenige Opfer melden können, so sollten wenigstens diejenigen, die es noch erleben, grosszügiger

ausbezahlt werden. Die vom Nationalrat ins Gesetz eingefügte Obergrenze von Fr. 25'000.- ist verfehlt.

Dies vor allem, wenn sie dazu führt, dass nur ein Teil der für die Opfer gesprochenen 300 Millionen

ausbezahlt werden, und der Rest an den Bund zurückfliesst, oder eben von den Kantonen gar nicht bezahlt

werden muss.

Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen: Erst 150 Zürcher Gesuche

Die Menschenrechte vor Ort verteidigen
Eine Sonderausstellung im

Anna-Göldi-Museum regt mit bewegenden Porträts aus der Schweiz zum Gespräch über die Menschenrechte an.

 

Die Etikettierung "liederlich" diente laut verschiedenen schweizerischen

Verfassungs- und Gesetzesbestimmungen noch bis in die 1970er Jahre der Ausgrenzung und

Einsperrung.
"Haltlos", "liederlich" und "verwahrlost". Bemerkungen zur Begriffsgeschichte

und zur schweizerischen Rechtsgeschichte - Thomas Huonker, Historiker Zürich.

Niemand muss sich rechtfertigen», sagt Andreas Jost. Er wurde als Kind in

Heimen systematisch und schwer misshandelt und ist als Betroffener nun Mitglied am runden Tisch. Wer

Anspruch auf den Solidaritätsbeitrag für Opfer von Zwangsmassnahmen habe, solle unbedingt ein Gesuch

einreichen.

BEOBACHTER.CH90 Jahre Beobachter - Eine Zeitschrift verändert die Schweiz

RTS.CH Enfants et adultes internés - Le scandale des enfants placés en

Suisse a déjà fait couler beaucoup dʹencre. Or les victimes nʹétaient pas que des enfants : des jeunes

et des adultes ont également été victime de ces mesures de coercition à des fins dʹassistance. Mais qui

étaient ces internés administratifs? Pourquoi dérangeaient-ils au point dʹêtre internés? Nous revenons

sur une page plutôt sombre de notre histoire avec lʹhistorienne Anne-Françoise Praz de lʹUniversité de

Fribourg.

Eine wüste Geschichte - Der 83-jährige Jörg Bütikofer musste als

uneheliches Kind auf einem Bauernhof arg untendurch.

Heim- und Verdingkinder - Die Rolle der reformierten Kirchen im 19. und 20.

Jahrhundert - hg. von Esther Gaillard, Simon Hofstetter
Bis ins Jahr 1981 waren

zehntausende Kinder und Jugendliche betroffen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Heim- und

Verdingkinder, Zwangssterilisierte und administrativ Versorgte litten unter Ausbeutung und Missbrauch.

Historische Studien, Biografien und politische Vorstösse haben dazu beigetragen, dass der Öffentlichkeit

klar wurde, wie viele betroffene Kinder und Jugendliche unter Ausbeutung und Missbrauch litten.

Parolini machte das Richtige - Die Bündner Regierung entschuldigt sich bei den

Opfern der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen.

SUEDOSTSCHWEIZ.CH - Was für eine Freude, was für Gefühle, was für eine Genugtuung:

Auf der Tribüne im Saal des Grossen Rates hatten gestern die anwesenden Opfer der fürsorgerischen

Zwangsmassnahmen Tränen in den Augen. Unten im Saal verschlug es FDP-Grossrätin Vera Stiffler kurz die

Stimme.

BEOBACHTER.CH - Bei einem Obhutsentzug werden die Kinderrechte missachtet, sagt

SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr. Sie fordert ein Anhörungsrecht und anwaltschaftliche

Vertretung.

«Es ist schwierig über diese Zeit zu reden» «Aus dir wird nie etwas!» hörte Paul

Richener als Jugendlicher. Heute ist der ehemalige Verdingbub Gemeindepräsident.

Ehemaliger Verdingbub: «Niemand machte sich die Mühe nachzufragen»

Wir fordern ein Verbot von Körperstrafen an Kindern auch in der Schweiz