Tagblatt.ch - Interview: Anna Miller Glauben Sie, Medikamententests waren auch in anderen Schweizer Kliniken Alltag?
Ja. Wir haben Hinweise, dass dem so war. Es liegt auf der Hand. Welche Kliniken konkret Medikamententests durchführten, weiss man jedoch noch nicht. Aber man muss auch feststellen, dass in öffentlichen Archiven andernorts wenig Material dazu vorliegt. Es scheinen nicht so viele Dokumente von Forschern in öffentlichen Archiven zu liegen. Was alles noch in Privathaushalten liegt, weiss ich natürlich nicht. Hier im Thurgau ist die Materiallage anders, hier liegt viel mehr vor. Man kann nur forschen, wenn man Material hat.

 

TAGESANZEIGER.CH«Das Ausmass der Medi-Versuche in Münsterlingen ist weit grösser» - Jahrzehntelang wurden in der Psychiatrie Münsterlingen Tests mit Medikamenten durchgeführt. Historikerin Marietta Meier über neue erschreckende Zahlen.

 

TAGBLATT.CH: Es seien Dutzende Substanzen getestet worden bis in die 1980er Jahre hinein.
Für die Versuche verantwortlich war der damalige Direktor der Klinik, Roland Kuhn (1912-2005). Er soll zusammen mit seinem Oberarzt Patienten mit nicht zugelassenen Medikamenten behandelt haben. "Er trat 1980 als Klinikdirektor zurück, führte die Versuche jedoch auch nach seinem Rücktritt weiter", sagte Meier.

 

NZZ.CH Verding- und Heimkinder - Zürcher Regierungsrat lässt Unrechtssystem aufarbeiten
Die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen sind eines der dunkelsten Kapitel der Schweizer Geschichte. Nun soll das jahrzehntelange Unrecht auch im Kanton Zürich aufgearbeitet werden. Die Zeit drängt.

 

Top Online Verdingkinder: Zürcher Regierung will dunkles Kapitel aufarbeiten
Die Zürcher Regierung will das dunkle Kapitel der Verdingkinder im Kanton aufarbeiten. Für Untersuchungen und Abklärungen hat die Regierung deshalb eine halbe Million Franken gesprochen. Bis in zwei Jahren soll das Forschungsprojekt abgeschlossen sein.

 

DERBUND.CH
«Soeben wurden auf Anordnung 3,5 Tonnen Archivmaterial vernichtet, leider können wir Ihnen deshalb keine Hand bieten.» Das war die Antwort eines Berner Gemeindeschreibers an Gianna Weber von der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich. Sie befasst sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit dem Verdingkinderwesen in Bern und Zürich. Der geschilderte Vorfall zeigt exemplarisch, welch geringe Bedeutung gewisse Gemeinden ihren Archiven zukommen lassen.

 

 

Spiegel Online Kindersklaven in der Schweiz: "Du bist nichts"
Die Geschichte von Alfred Ryter ist kein grausamer Einzelfall, es ist die Geschichte ganzer Generationen in der Schweiz. Zehntausende Kinder erlebten bis in die Achtzigerjahre hinein Willkür und Gewalt in "fürsorgerischen Zwangsmassnahmen": bei Pflegeeltern oder in Erziehungsanstalten, als Kleinkinder oder Teenager, zwei Jahrhunderte lang. Mit am heftigsten betroffen waren Verdingkinder, der Staat überließ sie Pflegeltern. So wie 1948 den siebeneinhalbjährigen Fred.

 

 

Enfants placés - «C'est un jour historique pour la Suisse

 

Historischer Entscheid des Ständerates - Das Ja zu einer Wiedergutmachung wurde möglich, da sich im Vorfeld der Debatte eine breite Allianz für diese Lösung stark gemacht hat. Im Initiativ- und Unterstützungskomitee der Wiedergutmachungsinitiative sitzen National- und Ständeräte aller Parteien. Auch die Schweizer Landeskirchen, der Bauernverband, die Mehrheit der Kantone, die Kantonskonferenzen der Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK), des Kindes- und Erwachsenenschutzes (KOKES) und der Archivdirektorinnen- und Archivdirektoren (ADK) sowie der Gemeinde- und der Städteverband und zahlreiche weitere Verbände unterstützen eine umfassende Wiedergutmachung.
Initiativkomitee & Unterstützungskomitee

 

SRF1 - Ehemalige Verdingkinder und andere Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen erhalten vom Bund einen Solidaritätsbeitrag von bis zu 25'000 Franken. Nach dem Nationalrat befürwortete auch der Ständerat den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates zur Wiedergutmachungsinitiative.

 

HANDELSZEITUNG.CH - Ehemalige Verdingkinder und andere Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen erhalten vom Bund einen Solidaritätsbeitrag von bis zu 25'000 Franken. Nach dem Nationalrat sprach sich auch der Ständerat für den Gegenvorschlag zur Wiedergutmachungsinitiative aus. Die kleine Kammer hiess die Gesetzesvorlage des Bundesrates am Donnerstag mit 36 zu 1 Stimme gut.

 

TAGESANZEIGER - Bund entschädigt ehemalige Verdingkinder - Beide Kammern haben für ein Gesetz gestimmt, das Opfer von Zwangsmassnahmen finanziell entschädigt. Die Initianten der Wiedergutmachungsinitiative zeigen sich erfreut.

 

Eine Sonderbriefmarke für Verdingkinder - Die Schweizerische Post hat eine neue Sonderbriefmarke herausgebracht. Es soll auf das Leiden der Verdingkinder aufmerksam machen. Die Marke – im Wert von einem Franken – wird für einen Franken und Fünfzig Rappen verkauft. Die zusätzlichen Einnahmen kommen voll umfänglich den Verdingkindern zugute. - Die Briefmarke kann man ab sofort bei der Post beziehen.

 

Blick.ch In Gedenken an das erlittene Unrecht widmet die Schweizerische Post den Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen eine Sondermarke mit Zuschlag. Vertreter der Post haben das Wertzeichen heute Bundesrätin Simonetta Sommaruga sowie Vertreterinnen und Vertretern der Opfer übergeben. Die Zusatzeinnahmen aus dem Verkauf kommen vollumfänglich den Opfern zugute.

 

Handelszeitung.ch - Philatelie - Die Post widmet dem dunklen Kapitel eine Sonderbriefmarke.
Verdingkinder, Zwangssterilisierte, administrativ Versorgte: Bis in die frühen 80er-Jahre waren fürsorgerische Zwangsmassnahmen üblich. Die Post widmet dem dunklen Kapitel eine Sonderbriefmarke.