ORF SOUND: Ö1 Journal-Panorama – Zwangsarbeiterinnen in der Schweiz
Wir schauen heute in die Schweiz – und auf ein dunkles Kapitel in der jüngeren Vergangenheit der Eidgenossenschaft. Unsere Schweizer Korrespondentin Marion Flatz-Mäser hatte die Gelegenheit, mit Frauen zu sprechen, die einst gegen ihren Willen festgehalten und zu Arbeit gezwungen worden sind. Es ging um Mädchen und junge Frauen, die, oft wegen läppischer Vorwürfe, etwa wegen sogenannten liederlichen Lebenswandels, aus ihren Familien genommen und „administrativ versorgt“ wurden – so nannte man das in den 60er und 70er Jahren. Die meisten dieser tausenden jungen Frauen stammten aus schlechten sozialen Verhältnissen. Sie wurden in Heimen oder geschlossenen Anstalten untergebracht und als billige Arbeitskräfte für die Textil- und Uhrenindustrie eingesetzt, bis zur Volljährigkeit. Die entsprechenden Gesetze wurden erst 1981 abgeschafft.