BEOBACHTER.CH – Opfer von Behörden – So engagiert sich der Beobachter seit Jahrzehnten – Versorgt, verdingt, zwangsadoptiert: Behördliche Zwangsmassnahmen wirken bis heute nach. Dass der Schrecken aufgearbeitet wird, ist auch dem Beobachter zu verdanken. Ursula Biondi ging mit ihrer Geschichte 2002 an die Öffentlichkeit.

20MIN.CH – Medikamententests Thurgau: Bis heute gibt es Nächte, in denen Walter E. (68) in Panik gerät. Opfer der Medikamententests in Münsterlingen TG erhalten eine Entschädigung vom Kanton Thurgau. Ein Betroffener erzählt, was er davon hält.

TVO – Aktuell Späte Genugtuung: Opfer von Medikamententests in Münsterlingen erhalten je 25’000 Franken. Psychiater Roland Kuhn führte in der Klinik Münsterlingen Tests an unwissenden Patienten im Auftrag der Pharmaindustrie durch. Nach jahrelangem Kampf werden die Opfer nun entschädigt. Das Thurgauer Kantonsparlament hat die Solidaritätsbeiträge für die Betroffenen der Medikamententests gutgeheissen, sie erhalten je 25'000 Franken als finanzielle Wiedergutmachung.

BEOBACHTER.CH – Sexueller Missbrauch Die Kirche gibt sich Regeln – und lässt sich Zeit Wo bleibt das angekündigte Kirchengericht? Die interne Aufarbeitung der katholischen Missbrauchsskandale dauert – vieles bleibt unklar. Ein Überblick.

BEOBACHTER.CH – Wiedergutmachung Geld darf Verdingkindern nicht gekürzt werden Der Bundesrat will, dass Behördenopfer auch die Wiedergutmachung von Kantonen und Gemeinden in vollem Umfang behalten können. Als erste Schweizer Gemeinde hat die Stadt Zürich einen eigenen zusätzlichen Solidaritätsbeitrag eingeführt. Jetzt stellt sich der Bundesrat hinter eine Gesetzesänderung, welche die Rechtskommission des Nationalrats vorschlägt: Betroffene sollen künftig auch über solche zusätzlichen Wiedergutmachungsbeiträge frei verfügen können.

SRF.CH – Neue Studie: Unternimmt die Schweiz genug für Opfer von Zwangsmassnahmen? Eine aktuelle Untersuchung blickt auf die dunkle Schweizer Geschichte fürsorgerischer Zwangsmassnahmen. Gleichzeitig hat die Studie die aktuelle Situation untersucht und kommt zum Schluss, dass im Schweizer Sozialwesen die Rechte von Menschen in prekären Situationen teilweise missachtet werden. 

BEOBACHTER.CH Studie zu Behördenopfern: Fremdplatzierte leiden ein Leben lang – und sterben früher. 150 Forschende haben Zwangsmassnahmen in der Schweiz untersucht. Sie sagen: Noch heute gibt es Handlungsbedarf. Ursula Biondi sass ein Jahr lang in der Strafanstalt Hindelbank hinter Gittern – ohne eine Straftat begangen zu haben. Die Zürcher Vormundschaftsbehörde hatte sie 1967 dort als «Erziehungsmassnahme» versorgt. Hermine Huser nahmen die Behörden das Kind weg, als sie 20 war. Sie musste in der Spinnerei von Emil Bührle Zwangsarbeit verrichten. Das sind nur zwei Beispiele aus einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Schweizer Sozialstaats. Der Beobachter hat mehrere brisante Fälle aufgedeckt. 

PLATTFORMJ  NFP 76: «Fürsorge und Zwang» – Kritik am Kindes- und Erwachsenenschutz. «Der Weg zu einem besseren Kindes- und Erwachsenenschutz muss konsequent fortgeführt werden», sagte Alexander Grob am Donnerstag vor den Medien. Er leitete das nationale Forschungsprogramm «Fürsorge und Zwang» (NFP 76) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Es sei an der Zeit, die neuen Kenntnisse umzusetzen. 

BERNERZEITUNG.CH – Administrative Zwangsmassnahmen Unmenschlichkeit mit System – über Jahrhunderte – Ausgegrenzt, verhaftet, verdingt. Auf einem Rundgang führt Historiker Daniel Schläppi zu Schauplätzen eines unrühmlichen Kapitels der Stadt Bern. 

TAGESANZEIGER.CH – Fürsorgerische Zwangsmassnahmen – «Ich hatte keine Chance als junge Frau» – Minderjährig und schwanger wurde Agnes 1964 in ein Heim gesteckt. Ihr Kind durfte sie nicht behalten. Im gleichen Haus im jurassischen Belfond kam Nicole zur Welt. 60 Jahre später treffen sich die beiden Frauen und erzählen.

Zur Erinnerung: 28. April 2010, auf den Tag genau vor 14 Jahren erschien dieser Artikel im BEOBACHTER – ADMINISTRATIV VERSORGTE: Widmer-Schlumpf nimmt sich Zeit. Im Spätsommer dieses Jahres ist es so weit – Justizministerin Widmer-Schlumpf, der Zürcher Sozialdirektor Hans Hollenstein und der Berner Polizeidirektor Hans-Jürg Käser empfangen administrativ Versorgte in der Strafanstalt Hindelbank. Der Anlass ist ein wichtiger Schritt zu einer moralischen Wiedergutmachung für all jene Männer und Frauen, die als «Liederliche», «Verwahrloste» oder «Arbeitsscheue» von Behörden in Gefängnissen oder Arbeitserziehungsanstalten versorgt wurden, ohne dass sie je straffällig geworden wären. In der Schweiz war dies bis 1981 gängige Praxis. Zehntausende landeten so ohne kriminelle Tat hinter Schloss und Riegel. Eine von ihnen ist Ursula Biondi, die 1967 als 17-Jährige von Zürcher Vormundschaftsbehörden nach Hindelbank eingewiesen wurde. Ihre Geschichte hatte der Beobachter im Herbst 2008 öffentlich gemacht und damit gemeinsam mit Biondi die Diskussion um die administrativ Versorgten ins Rollen gebracht. 

NZZ.CH – Die Präsidentin der Reformierten sagt: «Man hat Vergebung eingefordert, ohne die Täter in die Pflicht zu nehmen». Auch bei den Reformierten melden sich immer mehr Menschen, die Gewalt und Nötigung erlebt haben. Nun kündigt Rita Famos eine grossangelegte Studie und besseren Schutz für die Betroffenen an. Und sagt, welche Kirchen besonders anfällig sind für die Problematik.

SRF.CH – Aufarbeitung Zwangsmassnahmen: «Das Gefühl, ganz alleine zu sein, habe ich nie wegbekommen»

BEOBACHTER.CH – Bund lässt Fahrende im Stich: «Sie wollen uns in Wohnungen verfrachten». Noch immer fehlen Standplätze für Fahrende in der Schweiz. Das bedroht ihre Kultur. Eine Jenische erzählt. 

SUEDOSTSCHWEIZ.CH – Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Glarus: «Liederlichen» Eltern konnte man bis 1981 die Kinder wegnehmen. Über 30 Jahre wurde in der Schweiz nicht über die vielen Kinder gesprochen, die im 20. Jahrhundert aus Familien gerissen und fremdplatziert wurden. Ein Blick in ein düsteres Kapitel im Kanton Glarus.