Geboren in Zürich – Ursula Biondi
ist die Lebensgeschichte einer in Zürich als Italienerin
der 4. Generation aufgewachsenen jungen Frau.
Ursula verlebt eine glückliche frühe Jugendzeit, aber
durch die erste Liebe einerseits und das
Einbürgerungsverfahren andererseits gerät ihr Leben nach
und nach in völlige Unordnung. Sie reisst von zu Hause
aus und flüchtet mit einem Freund nach Italien. Dort
wird sie aufgegriffen und in die Schweiz
zurückgeschickt, wo man sie – ohne dass sie einen
wirklichen Gesetzesbruch begangen hätte – in die
Frauenstrafanstalt Hindelbank einliefert. Mit 17½ Jahren
bringt sie hier ihren Sohn zur Welt. Aus der Haftanstalt
entlassen, nimmt sie mit grosser Entschlossenheit und
durchschlagendem Erfolg ihr Leben selber in die Hand. –
Die dramatischen Geschehnisse spielen in den sechziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Ursula Biondi erzählt ihre Erlebnisse so engagiert und
plastisch, dass sie dem Leser „unter die Haut gehen“. Es
wird glaubhaft, dass ihr Leben anders verlaufen wäre,
wenn sie damals statt des Namens „Biondi“ einen
Schweizer Namen getragen hätte, wie z. B. einer ihrer
alteingesessenen Schweizer Vorfahren mütterlicherseits
„Hasler“, und väterlicherseits „Widmer“ oder „Keller“.
Sie fasst ihr Buch als Zeugnis des damaligen
„Zeitgeistes“ auf: Es gibt Einblick in das
Einbürgerungsverfahren, wie es in aller Härte zur
Anwendung gelangte, und schildert die verhängnisvollen
Wirkungen, die inzwischen längst abgeschaffte Gesetze
und Bestimmungen wie Konkubinatsverbot und Eheverbot auf
Ursula Biondi's Leben ausgeübt haben.
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